Das Problem invasiver gebietsfremder Arten ist derzeit eine der größten Bedrohungen für einheimische Biotope. Diese Arten verursachen erhebliche wirtschaftliche Verluste und stellen oft auch eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit und das Leben dar. Trotz der Versuche, systemische Lösungen sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene einzuführen, gibt es immer noch keine wirksamen Methoden zur großflächigen Entfernung und Bekämpfung der Ausbreitung vieler gebietsfremder invasiver Arten. Dieses Problem betrifft nicht nur Arten, die verschiedene systematische Gruppen repräsentieren, sondern auch deren Teile oder Produkte, die überlebens- und fortpflanzungsfähig sind.
Das übergeordnete Rechtsdokument der EU-Gesetzgebung und damit des polnischen Rechtssystems im Bereich gebietsfremder invasiver Arten ist die Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Oktober 2014 über die Verbreitung invasiver fremde Arten. Diese Verordnung definiert eine gebietsfremde Art als jedes lebende Individuum einer Art, Unterart oder eines niedrigeren Taxons von Tieren, Pflanzen, Pilzen oder Mikroorganismen, die außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets eingeführt wurden, einschließlich aller Teile, Gameten, Samen, Eier oder Diasporen dieser Arten, sowie Hybriden, Sorten oder Rassen, die überleben und sich fortpflanzen können. Invasive gebietsfremde Arten wiederum sind solche gebietsfremden Arten, deren Einschleppung oder Verbreitung die Biodiversität und damit verbundene Ökosystemleistungen bedroht oder beeinträchtigt.
Von den etwa 12.000 in Europa vorkommenden gebietsfremden Arten sind nur 10-15% invasive gebietsfremde Arten. Dieser scheinbar geringe Prozentsatz ist jedoch für wirtschaftliche Schäden von bis zu 12 Milliarden Euro verantwortlich. Der Schaden, der durch gebietsfremde invasive Arten im natürlichen Sinne verursacht wird, ist im monetären Sinne viel schwieriger zu quantifizieren. Es ist beispielsweise bekannt, dass gebietsfremde invasive Arten mit 54% des Aussterbens von Tieren in Verbindung gebracht werden, für die die Ursachen des Aussterbens identifiziert wurden. In 20 % der Fälle waren invasive gebietsfremde Arten die einzige Ursache für das Aussterben. Die direkten Ursachen für die Bedrohung der Biodiversität und der damit verbundenen Ökosystemleistungen durch invasive gebietsfremde Arten sind deren Auswirkungen auf Lebensraumveränderungen, Prädation einheimischer Arten, interspezifische Konkurrenz, Krankheitsübertragung, Ersatz einheimischer Arten in einem erheblichen Teil ihres Verbreitungsgebiets und Hybridisierung, d die Schaffung von Interspezies-Hybriden mit einheimischen Arten. Die zitierten Fakten veranschaulichen das Ausmaß der Probleme im Zusammenhang mit biologischen Invasionen gebietsfremder Arten.
Viele gebietsfremde und invasive Arten, die die natürliche Umwelt und die Wirtschaft in Polen bedrohen, sind Arten, die von Jägern, Anglern und Fischern bei ihren täglichen Aktivitäten erfolgreich gefangen werden können. Zu diesen Arten zählen unter anderem die Bullengrundel, der Amur-Döbel, der Silberkarausche, die Heuschrecke, der Asiatische Marderhund, der Waschbär und der Amerikanische Vison (ehemals Nerz). Erwähnenswert sind hier die Arten, die oft von Anglern und Fischern gefangen werden, wenn sie die richtigen Zielarten fischen. Dies geschieht bei Streifenkrebs, Signalkrebs, Wollkrabbe und Zierschildkröte. Auch im Falle eines unbeabsichtigten Fangs einer der oben genannten Arten dürfen diese nach polnischem Recht nicht wieder in die Natur entlassen werden!
Damit Jäger, Angler und Fischer effektiv an der Beseitigung invasiver gebietsfremder Arten teilnehmen können, ist es notwendig, ihnen entsprechende Kenntnisse zu vermitteln, damit diese Beseitigung die natürliche Umwelt nicht schädigt (z. B. durch Verwechseln gebietsfremder Arten mit ähnlichen) heimische Arten) und menschenwürdig (detaillierte Empfehlungen hierzu werden derzeit im Rahmen des von der Europäischen Kommission beauftragten und von der International Union for Conservation of Nature, IUCN durchgeführten Projekts "Identification, Assessment, Sharing and Dissemination of Best Practices im humanen Umgang mit invasiven gebietsfremden Arten") sowie im Einklang mit geltendem Recht (hier sei das kürzlich verabschiedete Gesetz über gebietsfremde Arten erwähnt, das den rechtlichen Rahmen zur Verhinderung der Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in den natürliche Umwelt Polens). Die Ausbildung im Bereich der Ausrottung und Kontrolle der Populationsgröße invasiver gebietsfremder Arten durch Jäger, Fischer und Angler wird von der Föderation der Grünen "GAJA"(www.gajanet.pl) als Teil der internationalen Vereinigung der Verbände Coalition Clean Baltic durchgeführt (www.ccb.se) - Aktion, die vom LIFE-Programm der Europäischen Union kofinanziert wird. Bitte besuchen Sie die Projekt-Website und lesen Sie die detaillierten Informationen zum Fang der oben genannten invasiven gebietsfremden Arten. Ausführliche Informationen finden Sie unter www.gajanet.pl/projekty/edukacja-w-zakresie-ias. www.gajanet.pl/projekty/edukacja-w-zakresie-ias.
Dr-Ing. Jakub Skorupski